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Archaeornithoides deinosauriscus

Elzanowski, Wellnhofer, 1992

 

Klassifizierung: Theropoda

Fortbewegung: biped

Ernährung: karnivor

Bedeutung des Namen: Form eines alten Vogels

Die Überreste dieses Dinosauriers, die aus einem Schädelfragment eines jugendlichen Individuums bestehen, wurden im Flusssandstein bei Bayn Dzak in der Mongolei gefunden und von Elzanowski im Jahr 1992 beschrieben. Archaeornithoides war ein kleiner Theropode, er ähnelte vermutlich dem Troodon und gehörte vielleicht auch zur selben Familie wie dieser, aufgrund des spärlichen Fundes ist eine exakte Klassifizierung jedoch nicht möglich. Der Holotyp von Archaeornithoides stammt von einem sehr kleinen Tier. Das Schädelfragment hat eine Länge von siebenundzwanzig Millimetern, was auf eine ursprüngliche Schädellänge von etwa fünf Zentimetern schließen lässt. Die Körperlänge schätzen die Forscher auf fünfzig bis sechzig Zentimeter. Dies macht Archaeornithoides zu einem der kleinsten bekannten nicht-Vogeldinosaurier. Wie lang ein ausgewachsenes Exemplar dieser Spezies war, lässt sich nur schwer sagen. Die Schnauze des Archaeornithoides verfügte über ein langes antorbitales Schädelfenster, das drei Viertel der Länge des Oberkiefers besaß. Im Oberkiefer befanden sich mindestens acht Zähne. Diese waren klein, kegelförmig und glatt, es fehlten Rillen oder Zacken. Das Gaumenbein scheint auf die Gegenwart einer zweiten Schädelöffnung hinzuweisen.

Die Klassifizierung ist unter den Wissenschaftlern umstritten. Einige mutmaßen, dass es sich bei Archaeornithoides um ein juveniles Exemplar eines mongolischen Troodontiden, entweder um Saurornithoides oder um Byronosaurus handelt. Allerdings zeigen Studien eines jugendlichen Byronosaurus-Schädels deutliche Unterschiede zu dem des Archaeornithoides. Bever und Norell fanden im Jahr 2009 auch keine Hinweise darauf, um Archaeornithoides in die Nähe der Avialae zu platzieren und ebenfalls nur schwache Hinweise darauf, dass es sich um ein juvenilen Troodontiden handelt.

Die Beschreiber Elzanowski und Wellnhofer stellten bei der Untersuchung des Fossils fest, dass die Probe deutliche Bissspuren aufwies. Die Rückseite des Schädelfragments war zerfetzt und die Forscher vermuten, dass diese Wunde vom Biss des Deltatheridium stammt, einem Säugetier von der Größe eines Wiesels. James M. Clark und seine Kollegen vermuten sogar, dass sich das Fragment vor der Versteinerung im Verdauungstrakt des Raubtieres befunden hat. Wenn das stimmt, wäre dies der erste bekannte Beweis dafür, dass sich im Mesozoikum Säugetiere von Dinosauriern ernährten.

Holotyp: ZPAL MgD-II/29

Fundort: Djadochta Formation, Bayan Dzak, Mongolei


Santonium - Campanium (Kreide)

Weitere Informationen

Skull of Archaeornithoides from the Upper Cretaceous of MongoliaPDF/ Andrzej Elżanowski und Peter Wellnhofer / American Journal of Science 293: 235–252 / doi:10.2475/ajs.293.A.235