Wagner, 1859
Klassifizierung: Compsognathidae
Fortbewegung: biped
Ernährung: karnivor
Bedeutung des Namen: eleganter Kiefer
Das Fossil des Compsognathus war das erste vollständig erhaltene Dinosaurierskelett der Welt, das wissenschaftlich beschrieben wurde. Neben dem Archaeopteryx, der ebenfalls in Solnhofen entdeckt wurde, und dem Plateosaurus, ist er der bekannteste in Deutschland gefundene Dinosaurier.
Compsognathus war etwa so groß wie ein Huhn und lebte vor rund 150 Millionen Jahren, Anfang des späten Jura im heutigen Deutschland. Dieser kleine Fleischfresser ist von zwei relativ vollständigen Skeletten bekannt und gehört zu den wenigen Dinosauriern, deren Ernährung mit Sicherheit bekannt ist. Bei dem Fossil fand man in der Magengegend Überreste von kleinen Eidechsen. Seine Knochen waren wie auch bei den übrigen Coelurosauriern hohl. Der dünne, lange Schwanz half diesem kleinen Fleischfresser bei schnellen Richtungswechseln.
Compsognathus besaß recht kurze Arme, an jeder Hand befanden sich zwei bekrallte Finger. An den Hinterfüßen befanden sich drei nach vorne gerichtete Zehen, sowie eine vierte nach hinten gerichtete und kleinere Zehe. Im seinem länglichen Kiefer befanden sich kleine sehr scharfe Zähne. Wahrscheinlich besaß Compsognathus auch eine Art Federkleid aus daunenähnlichen Protofedern. Forscher der Universität Manchester errechneten im Jahr 2007 mit Hilfe eines neuartigen, aber stark vereinfachten Computermodells die Geschwindigkeit verschiedener Dinosaurier, darunter auch die des Compsognathus. Danach erreichte der kleine Räuber theoritisch eine Geschwindigkeit um die 60 Stundenkilometer. Das in Deutschland entdeckte Fossil des Compsognathus wird in der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und historische Geologie in München ausgestellt.
Im Dezember 2017 veröffentlichte Jack Conrad vom American Museum of Natural History in New York eine Abhandlung, in der er die letzte im Magen des Compsognathus entdeckte Mahlzeit beschrieb, eine geckoähnliche Echse, welcher er den Namen Schoenesmahl dyspepsia gab.
Höhe: 40 cm
Länge: 1,3 m
Gewicht: 3 kg
Holotyp: BSP ASI 563
Fundort: Solnhofener Plattenkalke, Kehlheim, Bayern, Deutschland

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Weitere Informationen
A new lizard (Squamata) was the last meal of Compsognathus (Theropoda: Dinosauria) and is a holotype in a holotype / Jack L Conrad, 2017 / Zoological Journal of the Linnean Society, zlx055, https://doi.org/10.1093/zoolinnean/zlx055
A reconsideration of Compsognathus from the upper Tithonian of Canjuers, southeastern France/ Karin Peyer, 2006 / Journal of Vertebrate Paleontology, Volume 26, 2006 - Issue 4, Pages 879-896
Compsognathus corallestris, nouvelle espèce de dinosaurien théropode du Portlandien de Canjuers (sud-est de la France) / Alain Bidar, Louis Biday, Gerard Thomel, 1972 / Annales du Muséum d’Histoire Naturelle de Nice 1(1):1-34
Über einige im lithographischen Schiefer neu aufgefundene Schildkröten und Saurier / Johann Andreas Wagner, 1859 / Gelehrte Anzeigen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, 49: 553
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Grafiken und Illustrationen von Mineo Shiraishi
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