Marsh, 1878
Klassifizierung: Diplodocinae
Fortbewegung: quadruped
Ernährung: herbivor
Bedeutung des Namen: Doppelbalken
Diplodocus unterscheidet sich von anderen Sauropoden besonders durch seine schräg nach außen gerichteten Vorderzähne, die groß und dünn waren und vermutlich wie ein Rechen benutzt wurden, um Blätter und Früchte von den Bäumen abzuweiden. Seinen langen sehr beweglichen Schwanz, bestehend aus rund 80 Wirbeln, konnte er vermutlich auch zur Verteidigung gegen Raubtiere einsetzen. Seinen Rücken zierte eine lange Reihe kurzer Hornstacheln. Forscher vermuten, dass er sich auch auf seine Hinterbeine aufrichten konnte, um Laub von den Wipfeln großer Bäume äsen zu können. Der Gattungsname dieses großen Dinosauriers bezieht sich auf die Knochen auf der unteren Seite der Schwanzwirbelsäule, welche die Form eines V aufweisen. Diplodocus konnte bis zu 27 m lang werden. Trotz seiner Länge war er leicht gebaut und wog nur etwa 15 Tonnen.
Diplodocus ist einer der bekanntesten und längsten Sauropoden, die von diesem großen Dinosaurier bekannten Fossilien bestehen unter anderem aus einem vollständigen Skelett. Sein Kopf war im Verhältnis zum Körper sehr klein, die Vorderbeine waren etwas kürzer als die Hinterbeine, was Diplodocus eine fast horizontale Körperhaltung ermöglichte. Mit dem langen Hals bildete das Tier in Verbindung mit dem stämmigen Körper, den kräftigen Beinen und dem langem Schwanz eine Konstruktion vergleichbar mit der einer Hängebrücke. Es gilt unter den Wissenschaftlern als erwiesen, dass sich Diplodocus wie fast alle großen Sauropodenarten in Herden bewegte.
Der Carnegie-Steinbruch im US-Bundesstaat Utah lieferte drei der vollständigsten Diplodocus-Skelette, die jemals gefunden wurden. Gut erhaltene Erwachsene und Jugendliche wurden mit Schädeln gefunden, die ansonsonsten selten erhalten bleiben. Die Schädel bestehen aus dünnem Knochen und sind meist hohl. Die Schädel blieben zwar erhalten, aber ein Teil der dreidimensionalen Struktur ging verloren. Die sandgroßen Sedimente im Carnegie-Steinbruch sind fein genug für Schädel, ohne sie zu komprimieren, selbst bei den Jungtieren. Ein Exemplar enthielt noch alle 82 Schwanzwirbel in artikulierter Position. Etwa ein Drittel des Schwanzes besteht aus sehr kleinen Knochen. Der kleinste Schwanzknochen passt in eine Handfläche. Die Strömung in einem Fluss bewegt sich oft sehr schnell und schwemmt diese kleinen Fragmente schnell weg, so dass sie oft für immer verloren sind. Glücklicherweise entstand der Carnegie-Steinbruch unter Bedingungen, die die Erhaltung kleiner und empfindlicher Knochen ermöglichte.
Der Carnegie Quarry am Dinosaur National Monument beherbergt sehr viele Fossilien. Vor etwa 150 Millionen Jahren verwüstete eine schwere Dürre das westliche Innere Nordamerikas. In Ost-Utah versammelten sich unterernährte Dinosaurier in der Nähe eines austrocknenden Flusses. Sie waren nicht bereit oder nicht in der Lage, die Wasserquelle zu verlassen, und starben schließlich an Durst oder Krankheit. Als der Regen schließlich in die Region zurückkehrte, spülten drei oder vier aufeinanderfolgende Sturzfluten Dutzende Tierkadaver in ein relativ kleines Ablagerungsgebiet im Südosten der Region.
Höhe: 5 m
Länge: 26 m
Gewicht: 15 to
Holotyp: YPM 1920
Fundort: Morrison Formation, Felch Quarry 1, Garden Park (YPM), Colorado, USA
Weitere Informationen
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Description of a nearly complete juvenile skull of Diplodocus (Sauropoda: Diplodocoidea) from the Late Jurassic of North America/ John A. Whitlock, Jeffrey A. Wilson, Matthew C. Lamanna, 2010 / Journal of Vertebrate Paleontology, 30: 2, 442 - 457 DOI: 10.1080/02724631003617647
Evidence of integumentary scale diversity in the late Jurassic Sauropod Diplodocus sp. from the Mother’s Day Quarry, Montana / Tess Gallagher, Jason Poole, Jason P. Schein, 2021 / PeerJ 9:e11202 / PDF
Feeding Mechanisms of Diplodocus/ Paul M. Barrett, Paul Upchurch, 1994 / Gaia Nr 10, Dezember 1994, pp. 195-203 (ISSN: 08715424)
Finite-element model construction for the virtual synthesis of the skulls in vertebrates: case study of Diplodocus / Ulrich Witzel, Holger Preuschoft, 2005 / The Anatomical Record Part A 283A:391-401
Rekonstruktion des Diplodocus/ Othenio Abel, 1910 / Verlag Gustav Fischer, Jena, 1910
History and geology of the Cope’s Nipple Quarries in Garden Park, Colorado - type locality of giant sauropods in the Upper Jurassic Morrison Formation / Kenneth Carpenter, 2019 / Geology of the Intermountain West, v. 6, p. 31-53., doi: 10.31711/giw.v6.pp31-53PDF
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Paleoecological analysis of the vertebrate fauna of the Morrison Formation (Upper Jurassic), Rocky Mountain region, U.S.A. / John R. Foster, 2003 / New Mexico Museum of Natural History, Bulletin 23, 1-95, 2003 /PDF - Teil 1 / Teil 2
Redefining the Upper Jurassic Morrison Formation in Garden Park National Natural Landmark and vicinity, eastern Colorado: Geology of the Intermountain West / Kenneth Carpenter, Eugene Lindsey, 2019 / Geology of the Intermountain West: Geology of the Intermountain West, v. 6, p. 1-30., doi: 10.31711/giw.v6.pp1-30PDF
Stratigraphic Setting of Fossil Log Sites in the Morrison Formation (Upper Jurassic) near Dinosaur National Monument, Uintah County, Utah, USA / Douglas A. Sprinkel, Mary Beth Bennis, Dale E. Gray, Carole T. Gee, 2019 / Geology of the Intermountain West, v. 6, pp. 61-76, doi: 10.31711/giw.v6.pp61-76PDF
The concrete Diplodocus of Vernal - a cultural icon of Utah / Michael P. Taylor, Steven D. Sroka, Kenneth Carpenter, 2023 / Geology of the Intermountain West, Vol. 10 (2023) /PDF
The Morrison Formation Sauropod Consensus: A freely accessible online spreadsheet of collected sauropod specimens, their housing institutions, contents, references, localities, and other potentially useful information / Emanuel Tschopp, John A. Whitlock, D. Cary Woodruff, John R. Foster, Roberto Lei, Simone Giovanardi, 2019 / PaleorXiv. October 30. doi:10.31233/osf.io/ydvra /PDF
What factors influence our reconstructions of Morrison Formation sauropod diversity? / D. Cary Woodruff, 2019 / Geology of the Intermountain West, v. 6, p. 93-112., doi: 10.31711/giw.v6.pp93-112 /PDF
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Bildlizenzen
Größenvergleich © Dinodata.de:
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Skelett des Diplodocus © Mark Stevens:
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Grafiken und Illustrationen von Raul Lunia
Grafiken und Illustrationen von Raul Martin