Boulenger, 1881, Iguanodon anglicus: Mantell, 1825
Klassifizierung: Iguanodontidae
Fortbewegung: biped / quadruped
Ernährung: herbivor
Bedeutung des Namen: Leguanzahn
Iguanodon war ein vierbeiniger Pflanzenfresser, von dem es fast weltweit Funde gibt. Er war einer der ersten entdeckten Dinosaurier überhaupt. Die Forscher vermuten, dass Iguanodon sich in großen Herden ähnlich wie die Hadrosaurier bewegte. Auf seinen Wanderungen durch die Weidegebiete lief dieses Tier wohl auf allen Vieren, bei der Nahrungssuche konnte es sich aber auch auf zwei Beinen fortbewegen und so auch an hoch wachsende Nahrung gelangen. Fossilien des Iguanodon wurden in Europa, in der Mongolei, in Nordafrika und in Nordamerika entdeckt.
Iguanodon wurde im Jahr 1825 als zweite Dinosaurierart wissenschaftlich beschrieben. Der britische Arzt Dr. Gideon Mantell entdeckte 1822 mehrere Zähne dieses Dinosauriers und da diese den Zähnen eines Leguans ähnelten, erhielt dieser Pflanzenfresser so seinen Namen. Besonders bemerkenswert ist der Fund von 1878 im belgischen Bernissart, wo Bergarbeiter in einer Kohlengrube in über 300 Metern Tiefe Skelette von 38 Individuen fanden.
Ein typisches Merkmal von Iguanodon waren die spitzen Daumendornen an beiden Vorderläufen, die nahezu rechtwinklig zu den anderen Fingern abstanden. Diese konnte Iguanodon sicher zur Verteidigung wie auch als Greifhilfe zum Abweiden von Blättern genutzt haben. Die Typusart von Iguanodon war zuerst Iguanodon anglicus. Doch diese Art war lediglich durch einen Zahn wissenschaftlich beschrieben. Da kein weiteres vollständiges Skelett der Typusart mehr entdeckt wurde, legte die ICZN im Jahr 2000 die Typusart auf Iguanodon bernissartensis fest, da diese Art durch die umfangreichen und vollständigen Funde aus Belgien am besten bekannt ist.
Iguanodon ist durch die zahlreichen Funde sehr gut bekannt und beschrieben. Dieser Pflanzenfresser wog etwa 3,5 Tonnen bei einer durchschnittlichen Körperlänge von 10 Metern, einige Exemplare konnten sogar bis zu 13 Metern Länge erreichen.
Höhe: 4 m
Länge: 10 m
Gewicht: 3,5 to
Holotyp: IRSNB 1534
Fundort: Sainte-Barbe Clays Formation, Sainte-Barbe Kohlenmine, Bernissart, Belgien
Weitere Informationen
VIII. Notice on the Iguanodon, a newly discovered fossil reptile, from the sandstone of Tilgate, in Sussex. By Gideon Mantell, F. L. S. and M. G. S. Fellow of the College of Surgeons, &c. In a letter to Davies Gilbert, Esq. M. P. V. P. R. S. &c. &c. &c. Communicated by D. Gilbert, Esq / Gideon Algernon Mantell, 1825 / Philosophical Transactions of the Royal Society, 115: 179–186
New Iguanodon bernissartensis Axial Bones (Dinosauria, Ornithopoda) from the Early Cretaceous of Morella, Spain / José Miguel Gasulla, Fernando Escaso, Iván Narváez, José Luis Sanz, Francisco Ortega, 2022 / Diversity 2022, 14(2), 63; https://doi.org/10.3390/d14020063 /PDF
Notes on Neocomian (Lower Cretaceous) ornithopod dinosaurs from England - Hypsilophodon, Valdosaurus, “Camptosaurus”, “Iguanodon” - and referred specimens from Romania and elsewhere / Peter Galton, 2009 / Revue de Paléobiologie 28(1), 211 - 273
On Mongolian ornithopods (Dinosauria: Ornithischia). 1. Iguanodon orientalis Rozhdestvensky 1952 / David B. Norman, 2008 / Zoological Journal of the Linnean Society, Volume 116, Issue 3, March 1996, Pages 303–315, https://doi.org/10.1111/j.1096-3642.1996.tb00125.x
On the taxonomy and diversity of Wealden iguanodontian dinosaurs. (Ornithischia: Ornithopoda) / David B. Norman, 2013 / Revue de Paléobiologie, Genève (décembre 2013) 32 (2): 385-404
Perinates of a new species of Iguanodon (Ornithischia: Ornithopoda) from the lower Barremian of Galve (Teruel, Spain)/ Francisco J.Verdú, RafaelRoyo-Torres, Alberto Cobos, Luis Alcalá, 2015 / Cretaceous Research, Volume 56, Pages 250-264
Phylogeny of Basal Iguanodonts (Dinosauria: Ornithischia): An Update / Andrew T. McDonald, 2012 / PLOS ONE, DOI: 10.1371/journal.pone.0036745 /PDF
Early and “Middle” Cretaceous Iguanodonts in Time and Space / K. Carpenter, Y. Ishida, 2010 / Journal of Iberian Geology, Vol. 36, No. 2, 145–164
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Bildlizenzen
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Schädel des Iguanodon © Michał Włodarczyk:
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Grafiken und Illustrationen von Raul Martin
Grafiken und Illustrationen von Raul Lunia