Osborn, 1905
Klassifizierung: Tyrannosaurinae
Fortbewegung: biped
Ernährung: karnivor
Bedeutung des Namen: Tyrannenechse
Weitere Art: Tyrannosaurus mcraeensis
Tyrannosaurus ist sicher einer der bekanntesten Dinosaurier und gehörte zu den letzten großen Fleischfressern vor dem großen Aussterben vor ca. 66 Millionen Jahren. Er war nicht das größte, sicher aber eines der gefährlichsten Raubtiere dieser Zeit. Wie andere Raubdinosaurier aus seiner Familie besaß auch Tyrannosaurus einem massiven Schädel und einen langen, schweren Schwanz. Seine stark reduzierten, kurzen Arme mit zwei Fingern waren etwa so lang wie die eines Menschen und reichten ausgestreckt nicht einmal bis zur Schnauzenspitze. Mit seinen massiven Gebiss konnte er in solide Knochen beißen, die Zähne wurden bis zu 18 cm lang und waren nach innen gekrümmt. Verlor Tyrannosaurus einen Zahn, so wuchs dieser binnen weniger Wochen nach. Sein relativ hohes Gewicht befähigte Tyrannosaurus wahrscheinlich nicht, sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Er war dennoch ein erfolgreicher Jäger, der sich nach Meinung der Wissenschaftler vermutlich aber auch von Aas ernährte.
Im Jahr 2003 entdeckten Forscher im US-Bundesstaat Montana Knochen eines Tyrannosaurus. Zum Abtransport musste ein Knochen durchgesägt werden, da er für den Transport im Hubschrauber zu groß war. Die Wissenschaftler, die den Knochen später untersuchten, stellten überrascht fest, dass sie im Innern des Millionen Jahre alten Fossils noch Reste von Blutgefäßen fanden, die nicht vollständig versteinert waren. Forscher um Mary Schweitzer von der Staatsuniversität von North Carolina untersuchten den Fund 2007 und stellten fest, dass Weichgewebe und Blutgefäße innerhalb des Oberschenkelknochens erhalten waren. So konnten sie das Eiweiß Kollagen isolieren, welches ein organischer Bestandteil von Haut, Sehnen und Knochen ist. Der Forscher Chris Organ von der Harvard University in Cambridge und sein Team stellten dann bei einer weiteren Untersuchung im Jahr 2008 fest, dass Tyrannosaurus enger mit den Vögeln verwandt ist als mit anderen Wirbeltieren. Auch ließen sich einige Ketten von Aminosäuren, der Bausteine des "Ur-Proteins", bestimmen. Im Vergleich mit Ketten von Aminosäuren moderner Arten ähneln die Sequenzen des Tyrannosaurus am ehesten denen von Huhn, Molch und Frosch. Besonders die Ähnlichkeiten zum Huhn erhärten dabei die Vermutung, dass Dinosaurier und die heutigen Vögel miteinander verwandt waren.
Chinesische Forscher entdeckten im Jahr 2011 in der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas drei Skelette des Yutyrannus. Das Besondere an diesen Funden ist, dass an den drei fast vollständigen Skeletten dieses großen Theropoden Abdrücke von Federn erhalten geblieben sind. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass auch Tyrannosaurus Federn besaß, eventuell aber nur als Jungtier. Es gibt dafür zur Zeit zwar keinen direkten Beweis, die Wissenschaftler gehen jedoch verstärkt davon aus, da auch viele andere Tyrannosaurier wie Yutyrannus, Aviatyrannis oder Dilong eine Art Gefieder aus sogenannten Protofedern besaßen. Diese Federn waren noch recht primitiv und dienten vielleicht als Kälteschutz oder auch zur Tarnung.
Im Mai 2012 veröffentlichten Paul M. Gignac und Gregory M. Erickson eine Abhandlung, in der sie die Untersuchung der Beißkraft des Tyrannosaurus beschrieben. Sie modellierten nach dem Vorbild der Kiefermuskulatur von Krokodilen, wie diese ihre Bisskraft steuern. Außerdem bezogen sie die anatomischen Eigenschaften von Vögeln mit ein. Aus allen Informationen entwickelten ein Computermodell und ermittelten so, welchen Druck der Tyrannosaurus auf seine Zähne bringen konnte. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass T. rex mit seinen großen robusten Zähnen einen Druck von etwa 30 Tonnen pro Quadratzentimeter ausüben konnte. Somit war er in der Lage, die Knochen seiner Beutetiere zu zermalmen.
Höhe: 4 m
Länge: 13 m
Gewicht: 9 to
Holotyp: AMNH 973
Fundort: Lance Formation, Sheba Mountain, Dawson County, Montana, USA
Tyrannosaurus mcraeensis
Dalman, Loewen, Pyron, Jasinski, Malinzak, Lucas, Fiorillo, Currie, Longrich, 2024
Klassifizierung: Tyrannosaurinae
Fortbewegung: biped
Ernährung: karnivor
Bedeutung des Namen: Tyrannenechse
Ein Team um Nicholas R. Longrich von der University of Bath beschrieb im Januar 2024 Teile eines bereits 1983 gefundenen Schädels, welcher ursprünglich T. rex zugeordnet worden waren, als zweite Art Tyrannosaurus mcraeensis. Die Forscher vermuten, dass es sich bei dem Exemplar um Vorfahren des T. rex handelt. Sie identifizierten einige unterschiedliche Merkmale, die das Fossil ihrer Ansicht nach zu einer neuen Art machen. T. mcraeensis lebte etwa sieben Millionen Jahre vor dem T. rex im südlichen Laramidia und war etwa genau so groß und schwer.
Jared Voris von der University of Calgary steht der Entdeckung jedoch kritisch gegenüber. Er bezweifelt, den T. mcraeensis als etwas anderes als einen T. rex zu betrachten. Viele der anatomischen Merkmale seien auch beim T. rex zu finden.
Publikation: A giant tyrannosaur from the Campanian–Maastrichtian of southern North America and the evolution of tyrannosaurid gigantism / Dalman et al., 2024 / Scientific Reports, Volume 13, Article number: 22124 /PDF
Höhe: 4 m
Länge: 12 m
Gewicht: 9 to
Holotyp: NMMNH P-3698
Fundort: Hall Lake Formation, Kettle Top Butte, Sierra County, New Mexico, USA
Weitere Informationen
A comprehensive diagnostic approach combining phylogenetic disease bracketing and CT imaging reveals osteomyelitis in a Tyrannosaurus rex / C. A. Hamm, O. Hampe, D. Schwarz, F. Witzmann, P. J. Makovicky, C. A. Brochu, R. Reiter, P. Asbach, 2020 / Scientific Reports, Volume 10, Article number: 18897 /PDF
A Computational Analysis of Limb and Body Dimensions in Tyrannosaurus rex with Implications for Locomotion, Ontogeny, and Growth / John R. Hutchinson, Karl T. Bates, Julia Molnar, Vivian Allen, Peter J. Makovicky, 2011 / PLoS ONE 6(10): e26037. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0026037 /PDF
A high-resolution growth series of Tyrannosaurus rex obtained from multiple lines of evidence / Thomas D. Carr, 2020 / PeerJ 8:e9192 https://doi.org/10.7717/peerj.9192 /PDF
An Older and Exceptionally Large Adult Specimen of Tyrannosaurus rex / W. Scott Persons IV, Philip J. Currie, Gregory M. Erickson, 2020 / Tge Anatomical Record, Volume 303, Issue 4.Special Issue: The Hidden World of Dinosaurs, April 2020, Pages 656-672
Cannibalism in Tyrannosaurus rex / Nicholas R. Longrich, John R. Horner, Gregory M. Erickson, Philip J. Currie, 2010 / PLoS ONE 5(10): e13419. doi:10.1371/journal.pone.0013419 /PDF
Chemistry supports the identification of gender-specific reproductive tissue in Tyrannosaurus rex / Mary Higby Schweitzer, Wenxia Zheng, Lindsay Zanno, Sarah Werning, Toshie Sugiyama, 2016 / Scientific Reports 6, 23099. doi:10.1038/srep23099 /PDF
Common Avian Infection Plagued the Tyrant Dinosaurs / Ewan D. S. Wolff, Steven W. Salisbury, John R. Horner, David J. Varricchio, 2009 / PLoS ONE 4(9): e7288. doi:10.1371/journal.pone.0007288 /PDF
Complex neurovascular system in the dentary of Tyrannosaurus / Soichiro Kawabe, Soki Hattori, 2021 / Historical Biology, https://doi.org/10.1080/08912963.2021.1965137
Dinosaurian Soft Tissues Interpreted as Bacterial Biofilms / Thomas G. Kaye, Gary Gaugler, Zbigniew Sawlowicz, 2008 / PLoS ONE 3(7): e2808. doi:10.1371/journal.pone.0002808 /PDF
Feeding traces attributable to juvenile Tyrannosaurus rex offer insight into ontogenetic dietary trends / Joseph E. Peterson, Karsen N. Daus, 2019 / PeerJ 7:e6573 https://doi.org/10.7717/peerj.6573 /PDF
Giant theropod dinosaurs from Asia and North America: Skulls of Tarbosaurus bataar and Tyrannosaurus rex compared / Jørn H. Hurum, Karol Sabath, 2003 / Acta Palaeontologica Polonica 48 (2), 2003: 161-190 /PDF
Gigantism and comparative life-history parameters of tyrannosaurid dinosaurs / Philip Currie, 2004 / Nature, Vol. 430, 12. August 2004
Growing up Tyrannosaurus rex: Osteohistology refutes the pygmy “Nanotyrannus” and supports ontogenetic niche partitioning in juvenile Tyrannosaurus / Holly N. Woodward, Katie Tremaine, Scott A. Williams, Lindsay E. Zanno, John R. Horner, Nathan Myhrvold, 2020 / Science Advances Vol. 6, no. 1, eaax6250. DOI: 10.1126/sciadv.aax6250PDF
How smart was T. rex? Testing claims of exceptional cognition in dinosaurs and the application of neuron count estimates in palaeontological research/ Caspar et al., 2024 / The Anatomical Record, 2024, pp 1–32 /PDF
Independent Evidence for the Preservation of Endogenous Bone Biochemistry in a Specimen of Tyrannosaurus rex / Jennifer Anné, Aurore Canoville, Nicholas P. Edwards, Mary H. Schweitzer, Lindsay E. Zanno, 2023 / Biology 2023, 12, 264. https://doi.org/10.3390/ biology12020264 /PDF
Investigating the running abilities of Tyrannosaurus rex using stress-constrained multibody dynamic analysis / William I. Sellers, Stuart B. Pond, Charlotte A. Brassey, Philip L. Manning, Karl T. Bates, 2017 / PeerJ 5:e3420 https://doi.org/10.7717/peerj.3420 /PDF
Lower rotational inertia and larger leg muscles indicate more rapid turns in tyrannosaurids than in other large theropods/ Snively et al., 2019 / PeerJ 7:e6432 https://doi.org/10.7717/peerj.6432PDF
Mechanisms of soft tissue and protein preservation in Tyrannosaurus rex / Elizabeth M. Boatman, Mark B. Goodwin, Hoi-Ying N. Holman, Sirine Fakra, Wenxia Zheng, Ronald Gronsky, Mary H. Schweitzer, 2019 / Scientific Reports, Volume 9, Article number: 15678PDF
Natural Frequency Method: estimating the preferred walking speed of Tyrannosaurus rex based on tail natural frequency / Pasha A. van Bijlert, A. J. ‘Knoek’ van Soest, Anne S. Schulp, 2021 / R. Soc. open sci. 8201441201441 http://doi.org/10.1098/rsos.201441PDF
Skeletal adaptations of Ornitholestes, Struthiomimus, Tyrannosaurus / Osborn, Henry Fairfield, 1917 / Bulletin of the AMNH, Vol. 35, Article 43
Skull structure and evolution in tyrannosaurid dinosaurs / Philip J. Currie, Jørn H. Hurum, Karol Sabath, 2003 / Acta Palaeontologica Polonica 48 (2), 2003: 227-234 /PDF
Soft-Tissue Vessels and Cellular Preservation in Tyrannosaurus rex / Mary H. Schweitzer, Jennifer L. Wittmeyer, John R. Horner, Jan K. Toporski, 2005 / Science 25 Mar 2005: Vol. 307, Issue 5717, pp. 1952-1955
Testing Utility: Developing an Assessment to Evaluate Tyrannosaurus rex Forelimb Use Cases / Don Arp, 2020 / Biosis: Biological Systems, Vol. 1 No. 3 (2020). https://doi.org/10.37819/biosis.001.03.0060 /PDF
The Biomechanics Behind Extreme Osteophagy in Tyrannosaurus rex / Paul M. Gignac, Gregory M. Erickson, 2012 / Scientific Reports 7, Article number: 2012 (). doi:10.1038/s41598-017-02161-w /PDF
The rostral neurovascular system of Tyrannosaurus rex / Florian Bouabdellah, Emily Lessner, Julien Benoit, 2022 / Palaeontologia Electronica, 25(1):a3. https://doi.org/10.26879/1178 /PDF
Tyrannosaurs as long-lived species / Byung Mook Weon, 2016 / Scientific Reports 6, Article number: 19554 (2016). doi:10.1038/srep19554 /PDF
Tyrannosauroid integument reveals conflicting patterns of gigantism and feather evolution / Phil R. Bell, Nicolás E. Campione, W. Scott Persons, Philip J. Currie, Peter L. Larson, Darren H. Tanke, Robert T. Bakker, 2017 / Biology Letters Volume 13, Issue 6, June. DOI: 10.1098/rsbl..0092
Why tyrannosaurid forelimbs were so short: An integrative hypothesis / Kevin Padian, 2022 / Acta Palaeontologica Polonica 67 (1), 2022: 63-76 doi:https://doi.org/10.4202/app.00921.2021 /PDF
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Bildlizenzen
Größenvergleich © Dinodata.de:
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Schädel des Tyrannosaurus © Jay Malone:
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Grafiken und Illustrationen von James Kuether
Grafiken und Illustrationen von Raul Lunia